Der hier angestrebte Forschungsansatz fokussiert die Verwundbarkeit von Bevölkerung und kritischer Infrastruktur sowie von wirtschaftlichen und ökologischen Schutzgütern. Vulnerabilitäten werden in dieser Hinsicht als zentrale Ansatzpunkte für innovative Konzepte von Human Security (menschliche Sicherheit), insbesondere des vor¬beugenden Bevölkerungsschutzes und der Katastrophenhilfe, angesehen. Das Forschungsvorhaben wird in Zusammenarbeit mit • der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg (Uni Halle) • dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) • der Hochwasserschutzzentrale Köln und der Stadt Köln sowie • dem Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden durchgeführt. Ziel des F+E-Vorhabens ist die Entwicklung von Indikatoren zur Abschätzung, Messung und Beurteilung der Vulnerabilität und des Bewältigungspotenzials von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt gegenüber wasserbezogenen Naturgefahren – insbesondere Hochwasser – auf kleinräumiger Ebene, beispielsweise Stadtteilebene. In dieser Hinsicht wird anhand von ausgewählten Schlüsselbereichen (Schutzgüter und Daseinsfunktionen) eine systematische Operationalisierung des Konzepts der Vulnerabilität vorgenommen, um einerseits eine gezielte, akteursspezifische Aufklärung über mögliche Verwundbarkeiten durch Naturgefahren zu erreichen und andererseits Handlungspotenziale für Politik, Katastrophenschutz und Planung zu verdeutlichen. Neben der Entwicklung der Indikatoren steht im Rahmen des BBK-Projektes auch deren Nutzung (Funktionen und Anwendungsbereiche) im Fokus der Untersuchung, d.h. es wird analysiert werden, inwieweit die Vulnerabilitätsindikatoren im Rahmen der Notfallvorsorge und -abwehr, der Bauleitplanung und Regionalplanung nutzbar sind. Durch die enge Kooperation mit der Hochwasserschutzzentrale in Köln, der Stadtverwaltung Köln und dem Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden ist es möglich, entsprechende Vorschläge aus der Wissenschaft in der Praxis zu diskutieren und zu testen. Darüber hinaus sollen auch Anregungen aus der Praxis in das Projekt einfließen. Das zentrale Produkt der Studie sind Empfehlungen in Form eines Leitfadens zur Messung und Bewertung der Verwundbarkeit auf kommunaler Ebene, die nicht nur für Städte mit bereits ausgeprägten Kapazitäten wie Köln und seiner Hochwasserschutzzentrale, sondern auch für andere kleine und mittlere Kommunen und Städte nutzbar sind. Diese Empfehlungen umfassen eine Dokumentation der verschiedenen an den Fallbeispielen (Köln und Dresden) getesteten Methoden, zudem werden Handlungsmöglichkeiten der Minderung von Verwundbarkeiten aufzeigt.